Am 22. Mai 2020 jährt sich der Tag der Grundsteinlegung der Würzburger Residenz, dem „Schloss über allen Schlössern“, zum 300. Mal.

Die ehemals fürstbischöfliche Residenz in Würzburg, seit 1803 im Besitz des bayerischen Staates, und seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe, ist in ihrer eindrucksvollen Geschlossenheit der schönste Schlossbau des süddeutschen Barock. Imponierend ist die großzügige Anlage, deren Fronten mit hellgelbem Sandstein verblendet sind, die Folge prächtig ausgestatteter Paradezimmer an der Gartenfront, das mächtige Treppenhaus und der kostbare Kaisersaal, das Herzstück der Anlage. Entstanden ist dieser Regierungssitz eines geistlichen Kleinstaates aus der Mitarbeit der führenden Barockarchitekten Süddeutschlands auch als Denkmal des Hauses Schönborn, deren Mitglieder in der Barockzeit zahlreiche Bischofssitze besetzten.

Den Grundstein legte 1720 Johann Philipp Franz von Schönborn, der den aus Eger stammenden Balthasar Neumann mit Planung und Ausführung betraute. Beeinflusst haben die Architektur der Onkel des Bauherrn, der Mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn und seine Architekten Maximilian von Welsch und Johann Dientzenhofer, aber auch der Bruder des Bauherrn, der Reichsvizekanzler Friedrich Carl v. Schönborn in Wien und sein Baumeister Lucas von Hildebrandt. Schließlich suchte Neumann noch die französischen Hofarchitekten Boffrand und de Cotte in Paris auf.

Zur Innenausstattung, die mit Friedrich Carl von Schönborn 1729 begonnen wurde, setzte ein Künstlerzug aus Wien, Südtirol, Italien und den habsburgischen Niederlanden (Belgien) ein, der die Residenz zu einem europäischen Bauwerk gestaltete. Hervorragend unter den Räumen sind das rekonstruierte Spiegelkabinett und die in Marmor gehaltene Hofkirche, mit der die Residenz 1744 vollendet wurde. Acht Jahre später schuf der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo die Fresken im Kaisersaal und das riesige Fresko über dem Treppenhaus, noch immer eines der größten Deckenfresken der Welt.

Zur Feier des Jubiläums war eine Festwoche mit verschiedenen Veranstaltungen geplant. Da diese wegen der aktuellen Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden kann, wurden die beiden wichtigsten Events, die Residenznächte, auf den 14. und 15. Mai 2021 verschoben.

Voraussichtlich bis zum 29. Mai bleibt die Residenz noch geschlossen. Bis dahin kann das wunderschöne Schloss jedoch von außen besichtigt werden. Auch durch den Hofgarten können Besucher flanieren, er ist täglich geöffnet. Jedoch bittet die Schloss- und Gartenverwaltung um Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen wie Abstand halten und Vermeidung von Gruppenbildungen.

Informationen zur möglichen Öffnung der Residenz am Pfingstwochenende gibt es unter www.residenz-wuerzburg.de. Dort gibt es auch zahlreiche virtuelle Angebote wie Filme und 3 D Visualisierungen. Weitere Informationen sind in den Social Media Kanälen Facebook, Instagram und im Blog der Bayerischen Schlösserverwaltung
verfügbar. Tipp: „Wo Würzburg am schönsten ist – Die Würzburger Residenz“ auf www.youtube.com/stadt.wuerzburg

Weitere Informationen:
Congress  Tourismus  Würzburg (CTW), Am Congress Centrum, 97070 Würzburg,
Tel.: 0931/37 23 35, Fax: 0931/37 36 52, E-Mail: tourismus@wuerzburg.de, www.wuerzburg.de.