An der schmalsten Stelle zwischen Ostsee und Nordsee, dort, wo sich über Jahrhunderte Wege, Waren und Kulturen kreuzten, liegt eine der bedeutendsten archäologischen Grenzlandschaften Europas: das UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk. Die besondere geografische Lage an der Schleswiger Landenge war der Schlüssel zur einzigartigen Entwicklung dieses historischen Grenz- und Handelskomplexes.

Haithabu – einst einer der bedeutendsten Handelsplätze Nordeuropas – profitierte von seiner Position am Ende der Schlei, einem schiffbaren Meeresarm der Ostsee. Von hier aus konnte der Transport westwärts über die Landverbindung zur Treene und Eider fortgesetzt werden, was den beschwerlichen Seeweg um Jütland ersetzte. Durch diese kurze Verbindung zwischen Ost- und Nordsee entstand ein internationales Handelszentrum mit weitreichenden Kontakten nach Skandinavien, Mitteleuropa und darüber hinaus.

Parallel dazu verlief der Ochsenweg, eine der ältesten Nord-Süd-Routen Europas, der Haithabu zusätzlich mit dem europäischen Binnenland verband. Die Kombination aus See- und Landrouten machte den Ort zu einem strategischen Knotenpunkt.

Haithabu blühte Dank des Danewerks auf – ein mächtiges Verteidigungssystem aus Wällen, Gräben, Mauern und natürlichen Barrieren. Über mehr als 700 Jahre hinweg markierte es die Südgrenze des dänischen Königreichs und zählt zu den größten archäologischen Bodendenkmälern Nordeuropas.

Erleben am Wasser – Geschichte trifft Natur

Die besondere Lage an der Schlei prägt nicht nur die historische Bedeutung des Ortes, sondern lädt auch heute dazu ein, die Region auf dem Wasserweg zu erkunden. Bootstouren, Kanufahrten und geführte Exkursionen auf der Schlei ermöglichen ein großartiges Wassererlebnis.

Auch an Land eröffnen Uferwege und Beobachtungsplätze spannende Einblicke in die Verbindung von Natur und Geschichte. Besucherinnen und Besucher können den Blick über die Schlei schweifen lassen – genau wie einst die Händler und Seeleute der Wikingerzeit.

Weitere Informationen: haithabu-danewerk.de