Die Gemälde von William Turner zählen zu den wichtigsten und populärsten Kunstwerken der Rheinromantik. Der britische Maler bereiste mehrfach den Rhein und schuf mit fast fotografischer Präzision, aber dennoch künstlerisch überhöht und collagiert, Aquarelle von Landschaften, Städten und menschlichen Aktivitäten im Mittelrheintal.
200 Jahre nach Turners erster Rheinreise holt das Projekt „William Turner-Route“ des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal die Werke des Künstlers aus der internationalen Museumslandschaft zurück in das Mittelrheintal und schafft so eine dauerhafte Vor-Ort-Ausstellung. An insgesamt 26 Malstandorten, die durch den Künstler Dr. Armin Thommes lokalisiert wurden, sollen kreisrunde Bronzeplatten auf den Ursprung des dort entstandenen Meisterwerks hinweisen. Ein in die Platte eingelassener QR-Code verknüpft den Standort des Betrachters zudem mit der Website www.turner-route.de. Hier findet der Betrachter neben den Werken Turners auch Detailinformationen sowie Hintergründe zur Rheinreise und dem Projekt.
Insgesamt acht Turner-Platten wurden bislang in St. Goar und St. Goarshausen, an der Loreley (in unmittelbarer Nähe des Fußweges am Rhein) und am Günderodehaus oberhalb von Oberwesel eingebaut.
Weitere vier Turner-Platten sollen in diesem Jahr folgen. Der Zweckverband plant, die verbleibenden Malstandorte in den nächsten Jahren Stück für Stück zu markieren und so die gesamte Turner-Route erlebbar zu machen. Mehr Informationen zu dem Projekt, sowie die Anfahrtsbeschreibungen zu den bereits umgesetzten Turner-Platten finden Sie auf der Webseite www.turner-route.de.
Rheinromantik
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Mitterhein für eine neue Generation von Literaten, Malern, Musikern, Dichtern und Denkern die Quelle ihrer Inspiration. Die ungezähmte Natur in all ihrer natürlichen Stärke und Urwüchsigkeit – manifestiert in schroffen Felsen, dem majestätischen Fluss, den steilen Hängen und von Ruinen gekrönt – wurde zum ästhetischen Ideal einer ganzen Epoche: die Rheinromantik war geboren. Durch ihre Werke hinterließen sie »Spuren« – in Form von Briefwechseln, Reisebeschreibungen, Gemälden, Gedichten, Sagen und Gesängen. Ihr Schaffen animierte viele Menschen dazu, das Mittelrheintal zu bereisen. Das erste bedeutsame touristische Reiseziel in Deutschland war geboren – das Mittelrheintal.
William Turner
Die Gemälde von William Turner zählen zu den wichtigsten und populärsten Kunstwerken der Rheinromantik. Der britische Maler bereiste mehrfach den Rhein. Er war fasziniert von der Erhabenheit der Natur, den Ruinen und den weinbewachsenen Hängen des Rheins. Turners genaue Beobachtungsgabe und sein ungeheures Gespür für Dynamik und Lichtspiele hinterließen uns zahlreiche Aquarelle basierend auf den unzähligen Skizzen seiner ersten Rheinreise 1817. Mit fast fotografischer Präzision, aber dennoch künstlerisch überhöht und collagiert, werden Landschaften, Städte und menschliche Aktivitäten von ihm festgehalten.
Im Jahr 2002 hat die UNESCO das Obere Mittelrheintal, „eine Kulturlandschaft von großer Vielfalt und Schönheit“ in die Reihe der Welterbestätten aufgenommen.