Am Rammelsberg bei Goslar befindet sich ein einzigartiges Denkmalensemble deutscher Bergbaugeschichte. Eindrücklich zeigen die Übertagebauten der UNESCO-Welterbestätte die Entwicklung moderner Industriebauten in der Zeit des Nationalsozialismus auf.
Die Architekten der Tagesanlagen des Erzbergwerkes Rammelsberg, Fritz Schupp (1896 – 1974) und Martin Kremmer 1894 – 1945), zwei der bedeutendsten deutschen Industriebaumeister der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bauten die Bergwerksanlage nach ihren Vorstellungen von symmetrisch-übersichtlicher Gestaltung des Gesamtkomplexes. Die einzelnen Gebäude wurden mit der durch das Bauhaus populär gewordenen Stahlskelettbauweise mit vorgehängten Stahlfachwerkwänden in Ziegelausfachung ausgeführt. Diese moderne Architektur der Tagesanlagen des Erzbergwerkes Rammelsberg bekam zur Anpassung an den Heimatschutzstil der Nationalsozialisten in einigen Bereichen eine im Harz typische Natursteinverblendung und einen Holzbeschlag.
Die Sonderausstellung „Industriearchitektur der Moderne im Spiegel der Fotografie- Die Tagesanlagen des Weltkulturerbes Rammelsberg“ zeigt seltene Fotografien aus den 1930er bis 1950er Jahren zur Architektur der Gebäude der Tagesanlagen des Erzbergwerkes Rammelsberg. Die bisher weitgehend unbekannten Fotos geben Einblicke in den Aufbau des Erzbergwerkes, das vom nationalsozialistischen Regime nach 1933 zur Rohstoffversorgung der deutschen Rüstungsindustrie im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde. Aktuelle Fotografien von Dieter Blase beschäftigen sich mit wichtigen Details dieser Architektur.
Sondertermine/Begleitprogramm:
23. Juni 11.00 Uhr – Eröffnung der Sonderausstellung
7. Juli 11.00 Uhr – Führung „Zwischen Tradition und Moderne – Die Architektur des Rammelsberges“
28. Juli 11.00 Uhr – Vortrag des Fotografen Dieter Blase „Fotografie der Industrielandschaften im Vergleich 1925-1990“
4. August 11.00 Uhr – Führung „Zwischen Tradition und Moderne – Die Architektur des Rammelsberges“
16. August 16.00 Uhr – Fotowalk „Ist der Rammelsberg modern?“
25. August ab 14.00 Uhr – Ein Tag am Berg „Moderne Zeiten I – Das 20. Jahrhundert“ (Führung, Konzert und Film)
1. September 11.00 Uhr – Führung „Zwischen Tradition und Moderne – Die Architektur des Rammelsberges“
1. September ab 14.00 Uhr – Ein Tag am Berg „Moderne Zeiten II – Bauhaus“ (Führung und Konzert)
8. September ab 9.00 Uhr – Tag des offenen Denkmals „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Kultur“ (Konzert)
28. September 15.00 Uhr – Fotowalk „Ist der Rammelsberg modern?“
6. Oktober 11.00 Uhr – Führung „Zwischen Tradition und Moderne – Die Architektur des Rammelsberges“
3. November 11.00 Uhr – Führung „Zwischen Tradition und Moderne – Die Architektur des Rammelsberges“
17. November ab 9.00 Uhr – letzter Tag der Sonderausstellung