Das Jahr auf Zollverein
Essen. Über viele Monate ruhte das touristische Angebot auf Zollverein wegen der Corona-Pandemie, doch hinter den Kulissen liefen die Planung von Veranstaltungen, die Arbeit an neuen Ausstellungen und Führungskonzepten weiter. Die Stiftung Zollverein und zahlreiche Partner auf dem UNESCO-Welterbe haben umfangreiche Konzepte für eine Wiedereröffnung aufgestellt. Spannende Angebote erwarten die Besucherinnen und Besucher auf Zeche und Kokerei, sobald eine verantwortungsvolle Durchführung möglich ist.
Voraussichtlich im Mai eröffnet die Sonderausstellung „Die Unsichtbare Skulptur. Der Erweiterte Kunstbegriff nach Joseph Beuys“ auf Zollverein. Die Ausstellung ist Teil des NRWweiten Jubiläumsprogramms „beuys 2021. 100 jahre joseph beuys“ zum 100. Geburtstag des Künstlers im Jahr 2021. „Die Unsichtbare Skulptur“ fokussiert die gesellschaftspolitische Dimension in der Arbeit von Beuys und diskutiert deren Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Dafür werden auf Zollverein unveröffentlichte Materialien und zentrale Werke des visionären Künstlers gezeigt.
Von Koks zu Kunst: Die Mischanlage der Kokerei Zollverein ist von Ende August bis Anfang Oktober 2021 erstmalig Schauplatz von „New Now“, dem neuen Festival für Digitale Künste. International renommierte Künstlerinnen und Künstler und junge Talente setzen sich mit den Themen der Gegenwart auseinander und entwickeln vor Ort neue Arbeiten. In spektakulärer Industriekulisse erleben Besucherinnen und Besucher Kunst in Entstehung und gewinnen einmalige Einblicke in den kreativen Schaffensprozess. Raumgreifende digitale Installationen, virtuelle Landschaften und 3D-Skulpturen kreieren künstlerische Welten, die überraschen – und verwandeln die Mischanlage in eine offene Produktionsstätte für Digitale Künste.
Das Ruhr Museum auf Zollverein, das Regionalmuseum des Ruhrgebiets, zeigt von Juni bis Oktober 2021 die Sonderausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Cagatay“. Zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung des deutschtürkischen Anwerbeabkommens (1961) präsentiert die Ausstellung türkisch-deutsche Lebenswelten zweier Generationen: Ergun Cagatay besuchte 1990 seine Landsleute in Köln, Aachen, Werl, Berlin, Duisburg und Hamburg und fotografierte Türkeistämmige jeden Alters in Einzel- und Gruppenporträts. Cagatay ging hinein in das Alltagsleben der Familien, blickte in Moscheen und Wohnzimmer, in Fabriken und in eine Zeche, er begegnete Jugendlichen und begleitete Demonstrantinnen und Demonstranten, die für die Anerkennung einer doppelten Staatsbürgerschaft stritten.
Auch die Wiederaufnahme des Führungsangebots über Zeche und Kokerei ist vorbereitet unter Berücksichtigung möglicher Regelungen zur Pandemiebekämpfung. Weitere Termine auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein werden schrittweise bekanntgegeben.
Die Planungen werden angepasst an das aktuelle Infektionsgeschehen.
Weitere Informationen: www.zollverein.de