Wismar. Mit drei Videobeiträgen beteiligt sich die Stadt Wismar am bundesweiten Welterbetag. Dabei geht es um die Themen „Solidarität mit Welterbestätten in Entwicklungsländern“, „Solidarität mit Kulturschaffenden“ sowie „Dialog zwischen Immateriellem Kulturerbe und Welterbe“.

Die Deutsche Stiftung Welterbe, Solidarität weltweit in der Praxis:
Gegründet von den Hansestädten Stralsund und Wismar unterstützt die Welterbestiftung gefährdete Welterbestätten außerhalb Deutschlands und trägt so zur Ausgewogenheit der Welterbeliste bei. Bereits kleine Summen helfen, Kultur- und Naturerbe zu schützen und zu erhalten. In einem Film lernt man die Stiftung kennen und erfährt, welche Projekte bereits von der Hilfe profitieren konnten.

Digitales Welterbe, Jazz aus der Wasserkunst:
Da Kulturveranstaltungen wegen der Pandemie sehr eingeschränkt sind, entstand 2020 die Idee, per Live-Stream das Welterbe Altstadt erlebbar zu machen. Künstler performen an besonderen Orten vor der Altstadtkulisse. So wurde die Renaissance-Wasserkunst auf dem Marktplatz von Wismar, ein Wahrzeichen der Stadt, zur Bühne. Der Saxophonist Warnfried Altmann und Mario Neumeister, Gesang + Gitarre, gaben von hier ein Spontan-Konzert.

Tango auf der Plattform der Georgenkirche:
Tango trifft Wismar – ein besonderes Flair über den Dächern des Welterbes Wismar und ein Beitrag zur Verknüpfung des Immateriellen Kulturerbes Tango mit dem Welterbe Wismar. Ein Engagement des Welt-Erbe-Hauses und der Interessengemeinschaft Tango Motylek Wismar zum vergangenen Welterbetag.

www.wismar-stralsund.de

Virtuelle Ausstellungen im Schabbell und St. Georgen

Noch immer sind die Türen des Museums und des Kunstraums St. Georgen geschlossen. Nun zeigen die Museumsmacher drei Ausstellungen in einem neuen Format und bringen sie direkt nach Hause. Bequem vom Sofa aus, können Interessierte ganz in Ruhe virtuell durch die Ausstellungen spazieren, sich einzelne Exponate ansehen und neues erfahren. Goldfarbige Kannen, Vasen, Leuchter und Schalen leuchteten in der Sonderausstellung „Die Metall-Ästheten. Auf dem Weg zu den Goldenen Zwanziger Jahren“ im Schabbell. Zu seinem 80. Geburtstag hat der Künstler Günter Fritz einen Querschnitt seines Werkes zusammengestellt und im modernen Verbinderbau im Museum ausgestellt. Nach einer mehrjährigen Phase der abstrakten Malerei vollzog sich in seinem Schaffen eine Hinwendung zur realistischen Bildsprache. Seine Heimat und seine zahlreichen Auslandsreisen setzte Günter Fritz künstlerisch in Landschaften und architektonischen Darstellungen um. Zu sehen sind beide Ausstellungen unter www.schabbell360.de

Im Kunstraum St. Georgen präsentieren die Künstler Ruzica Zajec, Broder Burow und Bernd Kommnick ihre Werke in der Ausstellung „Raumzeichen“. Bernd Kommnick bezieht sich in seiner radikalen künstlerischen Haltung auf die Idee der absoluten Zurücknahme der Individualität bis zur fast vollständigen Auflösung und Verschmelzung des Objekts in und mit dem ihm umgebenden Raum. Ruzica Zajec und Broder Burow, setzen sich mit den Fragen des Zeitlichen und der Flüchtigkeit des Augenblicks auf jeweils spezifische Weise auseinander. Die künstlerische Befragung des Zeitlichen verweist in ihren Objekten und Skulpturen direkt auf die Themen von Täuschung, Rätsel sowie Metaphysik, die dem Alltag inne wohnen. Diese Ausstellung ist unter www.georgen360.de zu finden.

Digitale Zeitreisen ins 16. Jahrhundert

Wie klingt eine Schlüsselfidel, wenn sie heute im Museumsgarten gespielt wird? Welche Kleidung trugen die Handwerker im 16. Jahrhundert, welche die Ratsherren? Wie lebten Bürgermeister Heinrich Schabbell und seine Frau Anna zu dieser Zeit? Welche Alltagsgegenstände sind bis heute erhalten? Vier Videoclips entführen auf unterhaltsame Weise die Zuschauer ins 16. Jahrhundert.

Mit dem Interreg Projekt „Crossroads in History“ ist das Schabbell-Museum seit 2019 in einem Netzwerk von Museen im südbaltischen Raum aktiv. Gemeinsam wird die im schwedischen Kalmar entwickelte Methode „Time Travel“ (Zeitreise) erarbeitet und angewandt, die die Vergangenheit nutzt um über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu sprechen. In Wismar greift das Museumsteam dafür auf die Geschichte des 16. Jahrhundert zurück, als flämische Teppichweber als Geflüchtete nach Wismar kamen und der Wismarer Rat sie in einem Neubeginn unterstützte.

Für das Projekt konnte ein Kostümfundus mit handgeschneiderten Kostümen für Jugendliche und Erwachsene angelegt werden. Die Kostüme wollen den Teilnehmenden helfen in andere Rollen zu schlüpfen. Das Erlebnis „Time Travel“ soll mit Hilfe einer historischen Perspektive wichtige aktuelle Themen beleuchten, aber auch ganz klar: Spaß machen.

Die Videoclips werden auf der Website der Hansestadt Wismar unter wismar.de/schabbell und auf dem Instagram-Account des Museums @schabbell.wismar veröffentlicht.

Weitere Informationen: www.wismar.de/schabbell/aktuelles