Regensburg freute sich bereits 2006 über den ersten Welterbetitel für die Regensburger Altstadt und Stadtamhof. Die über 1.000 denkmalgeschützten Gebäude, der Regensburger Dom sowie die Steinerne Brücke sind für viele Reisende ein wichtiger Grund Regensburg zu besuchen.

Seit dem 30. Juli gibt es erneut einen Grund zum Feiern: Regensburg erhält den zweiten UNESCO-Welterbetitel. Die UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des römischen Reichs“ wurde um den römischen Donaulimes erweitert. Das Welterbekomitee bestätige den entsprechenden Antrag, an dessen Bewerbung sich auch Regensburg beteiligte. Die Eintragung umfasst besondere Stätten, die am Donaulimes liegen und aus der römischen Epoche bis heute erhalten sind. Diese sind zum Teil deutlich sichtbar, wie die Porta Praetoria, teilweise aber auch unterirdisch wie das document Niedermünster. Es handelt sich aber entweder um militärische Niederlassungen oder zivile Siedlungen.

Die Beantragung des „Donaulimes“ setzt die Arbeit fort, die schon vor 15 Jahren begann: „Damals wurde der Obergermanisch-Raetische Limes, also die römische Landgrenze zwischen dem Rhein und der Donau bei Eining, in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Schon 2005 war der Obergermanisch-Raetische Limes nicht als nationales Denkmal nominiert, sondern als Teil einer seriellen transnationalen Welterbestätte‚ Frontiers of the Roman Empire‘ (Grenzen des römischen Reiches)“.

Sabine Thiele, Geschäftsführerin der Regensburg Tourismus GmbH und Mitglied im Vorstand der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. freut sich über den neuen Titel, der die gute Zusammenarbeit mit der UNESCO in der Vergangenheit erneut bestärkt.

Römische Vergangenheit noch immer lebendig
Insbesondere kulturinteressierte Gäste haben nun einen weiteren Anreiz das UNESCO-Welterbe zu besuchen. Die römische Vergangenheit ist in Regensburg nämlich noch immer sehr präsent. Das Historische Museum der Stadt hat diesem Aspekt der Stadtgeschichte sogar eine eigene Abteilung, „Römisches Regensburg, gewidmet. Auch einige „documente“ der Stadt, wie die oben erwähnte Porta Praetoria und Teile der Legionslagermauer lassen sich mitten in der Altstadt finden. Zu Zeiten der Römer bildete die Porta Praeotria als sogenanntes „Ausfalltor“ das Nordportal des römischen Legionärslagers „Castra Regina“ und lässt sich daher auf ein Alter von knapp 2.000 Jahren schätzen.
Die Legionslagermauer, die kostenlos besucht werden kann, ist teilweise direkt sichtbar, verläuft zum Teil aber auch unterirdisch. Beim Bau des Parkhauses am Dachauplatz ist im Untergeschoss ein langes Stück der Römermauer freigelegt und konserviert worden. In eindrucksvoller Inszenierung präsentiert es sich seit 2013 mit multimedialer Didaktik als Zentralstelle für dieses document.
Unter der romanischen Niedermünsterkirche aus dem 12. Jahrhundert haben Besucher:innen die Möglichkeit, römische Fundamente zu entdecken, auf denen heute die UNESCO Welterbestadt Regensburg thront. Das document Niedermünster stellt eine der größten archäologischen Ausgabungen Deutschlands dar. Auf 600 m² kann die Vergangenheit des „documents“ mittels moderner 3D-Technik erlebt werden. Ein Bereich widmet sich dabei speziell den Römern.

Besucherzentrum Welterbe
Auf zwei Etagen Ausstellungsfläche erwarten Geschichtsinteressierte im Besucherzentrum eindrucksvolle Exponate und Objekte, aber auch interaktive Spielstationen und Medieninstallationen rund um das Welterbe, die Geschichte zum Erlebnis werden lassen. Das Besucherzentrum Welterbe präsentiert anlässlich des neuen Titels außerdem die Kunstinstallation „Donaulimes“ als TapeOver, einer Symbiose aus TapeArt und Videomapping. Bei Tapeart wird Kunst aus bunten Klebebändern geschaffen. Erlebbar ist das Werk der Berliner Künstlerin Lamia Michna im Untergeschoss des Besucherzentrums.

Nähere Informationen zu touristischen Angeboten in Regensburg finden Sie unter www.tourismus.regensburg.de

Über die Regensburg Tourismus GmbH
2005 wurde die Regensburg Tourismus GmbH (RTG), die offizielle Tourismusorganisation der Stadt Regensburg, mit der Zielsetzung gegründet, die Tourismuswirtschaft in Regensburg nachhaltig zu fördern. Basis der Arbeit der RTG ist das von der Regensburger Tourismusbranche erarbeitete Tourismuskonzept. Für Gäste, Besucher:innen und Einheimische arbeitet ein 32-köpfiges Team der RTG sowie rund 100 freiberufliche Gästeführer:innen an 365 Tagen im Jahr. Die Mitarbeiter:innen der RTG sind in den Bereichen Tourist Informationen mit Besucherzentrum Welterbe, Veranstaltungsmanagement, Marketing und Verwaltung tätig.