So vielfältig wie der Standort selbst sind auch die Ausstellungen auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Im März eröffnet „Sechzehn Objekte“, in der erstmals in der 70-jährigen Geschichte der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Gegenstände aus der Sammlung nach Deutschland zurückkehren. Ab Mai heißt es „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“. Dann dreht sich auf dem Gelände alles um das beliebte runde Leder.
„Sechzehn Objekte“ – Sonderausstellung auf Zollverein
Erstmals in siebzigjähriger Geschichte der Holocaust-Gedenkstätte kehren Gegenstände aus der Sammlung von Yad Vashem nach Deutschland zurück.
Die Ausstellung „Sechzehn Objekte“ zeigt Exponate aus der Objektsammlung von Yad Vashem und soll daran erinnern, dass jeder Ort in Deutschland durch den Holocaust einen Teil seiner Geschichte und damit seiner Identität verloren hat. Sechzehn Gegenstände, die unzählige jüdische Leben und Gemeinschaften repräsentieren, die durch den Nationalsozialismus zerstört wurden. Die Objekte stammen aus unterschiedlichen Städten Deutschlands, jedes steht für eines der heutigen sechzehn Bundesländer. Vom 6. März bis zum 29. Mai wird die Ausstellung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Halle 8 gezeigt.
Hinter jedem der sechszehn Gegenstände steckt eine einmalige Geschichte. Dazu zählen beispielsweise ein Klavier aus Chemnitz, eine Puppenküche aus Stuttgart oder ein berühmt gewordenes Foto aus Kiel. Stellvertretend für Nordrhein-Westfalen steht in der Ausstellung eine Abendtasche aus Essen. Sie gehörte Jenni Bachrach, eine Essenerin, die ihre Tochter Eva noch außer Landes bringen konnte, während sie selbst und ihr Mann Hermann die Verfolgung durch die Nationalsozialisten nicht überlebten und wahrscheinlich im Vernichtungslager Belzec ermordet wurden. Die Abendtasche ist eines der wenigen Erinnerungsstücke, die der Tochter vom Besitz ihrer Eltern blieb.
Zur Ausstellung bieten der Freundeskreis Yad Vashem e.V., die Alte Synagoge in Essen, das Ruhr Museum und die Stiftung Zollverein ein umfangreiches Rahmenprogramm an: In einer Vortragsreihe wird das Thema Erinnerungskultur im Wandel der Zeit in den Mittelpunkt gerückt. Hier geht es nicht nur um historische Aspekte, sondern auch um konkrete Wege zukünftiger Erinnerung und des Gedenkens. In diversen Führungen, auch durch die Kuratorinnen, werden spannende Hintergründe zu den einzelnen Objekten und ihrer Inszenierung in der Ausstellung verdeutlicht und bei Spaziergängen erwandern die Teilnehmenden die Spuren jüdischen Lebens in Essen.
Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2023 wurde der Freundeskreis Yad Vashem vom Deutschen Bundestag eingeladen, diese Ausstellung zu kuratieren. Dies haben Ruth Ur, Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem, und Michael Tal, Leiter der Objektsammlung Yad Vashem, übernommen. Um die Präsentation der sechzehn Objekte auch über die Zeit im Paul-Löbe-Haus des Bundestages hinaus zugänglich zu machen, wählte der Freundeskreis Yad Vashem das Welterbe Zollverein aus. Damit knüpfen die Kooperationspartner an die Ausstellung „SURVIVORS. Faces of Life After the Holocaust“ im Jahr 2020 an, bei der siebzig Porträts von Überlebenden gezeigt wurden.
Weiterführender Link: www.zollverein.de/16-objekte
Willkommen im „Land der 1.000 Derbys“
Auf Zollverein geht’s rund
Fußballfans kommen ab dem 8. Mai 2023 voll auf ihre Kosten: Gemeinsam zeigen das Deutsche Fußballmuseum und das Ruhr Museum eine Fotografie-Ausstellung zum Ruhrgebietsfußball – denn keine andere Region in Deutschland wird so mit dem Fußball verbunden wie die Metropole Ruhr. In der Sonderausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“ auf der spektakulären Bunkerebene der Kohlenwäsche auf dem UNESCOWelterbe Zollverein sind mehr als 450 selten oder noch nie gezeigte Fußballfotografien zu sehen. Sie stammen aus dem Fotoarchiv des Ruhr Museums, von bekannten Fotografinnen und Fotografen, renommierten Fotoagenturen sowie aus den Archiven der Ruhrgebietsstädte und -vereine. In den beiden Abteilungen „Mythos“ und „Moderne“ erleben Besucherinnen und Besucher nicht nur das „Gestern“ und „Heute“, sondern auch die Faszination des Ruhrgebietsfußballs in all seinen Facetten.
Dank eines umfangreichen Begleitprogramms dreht sich in Dortmund und Essen auch außerhalb der großen Sonderausstellung alles um das runde Leder. Das Deutsche Fußballmuseum, die Stiftung Zollverein und das Ruhr Museum veranstalten u.a. Fußballquizze und Fantalks, Soccergolf und Kleinfeldturnier, Film- und Vortragsreihen, Führungen und Ausstellungsgespräche, Theater- sowie Kabarettveranstaltungen. Auch das Open-Air-Kino und die ExtraSchicht auf Zollverein widmen sich dem Thema Fußball.
Weiterführender Link: www.ruhrmuseum.de/fussball