Sein einzigartiges Ambiente und die Tatsache, dass die meisten Theaterbauten des 18. Jahrhunderts nicht mehr existieren, machten das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth im Laufe der Zeit immer wieder zur Filmkulisse. Bereits in den 1950er und 60er Jahren wurden hier mit Stars der damaligen Zeit wie Ruth Leuwerik, Attila Hörbiger, O.W. Fischer oder Dirk Bogarde die unterschiedlichsten Filmszenen gedreht, in denen das Opernhaus mal als Sächsisches Hoftheater zu Dresden, als Weimarer Hoftheater oder gar als Pariser Opernhaus eine Hauptrolle spielte.

Weltstars, die auch heute noch vielen ein Begriff sind, brachte Tony Palmer in seinem 1983 gedrehten Sechsteiler „Wagner – das Leben und Werk Richard Wagners“ nach Bayreuth und ins Markgräfliche Opernhaus. Richard Burton und Vanessa Redgrave verkörpern in diesem Meisterwerk der Filmgeschichte Richard und Cosima Wagner. Unvergessen ist die Szene, in der Richard „Burton“ Wagner großzügigerweise darauf verzichtet, das für seine Zwecke ungeeignete Opernhaus niederzubrennen und der Plan heranreift, für die geplanten Festspiele ein eigenes, neues Festspielhaus zu erbauen. Elf Jahre später wurde das Opernhaus in seiner ganzen Pracht in Szene gesetzt: In „Farinelli“ ist das Bayreuther Opernhaus zwar nicht das Bayreuther, sondern das Londoner Opernhaus von 1734, aber als einzig erhaltener Repräsentant des barocken Opernbaues spielt es diese Rolle ganz hervorragend: mit dem berühmtesten Sängerkastraten seiner Zeit und mit Georg Friedrich Händel, einem der größten Komponisten der Musikgeschichte.

Zwar nicht das Opernhaus, aber dessen unmittelbare Umgebung diente als Kulisse für den Kultfilm „Rubinrot“ aus dem Jahre 2013. Für Gwendolyns ersten Zeitsprung verwandelte sich die Bayreuther Ludwigstraße eine Woche lang in das viktorianische London: Verkehrsschilder wurden abmontiert, zusätzliche Sprossen an den Fenstern der Sandsteingebäude befestigt, historische Laternen und Lampen aufgestellt, zeitgenössische englische Straßen- und Werbeschilder angebracht und die Straße mit vielen kostümierten Komparsen, Pferdekutschen und Oldtimern belebt.

Besucher, die das Opernhaus und das im vergangenen Jahr eröffnete, interaktive und lebendige Opernhausmuseum für sich entdecken wollen, haben dazu ganzjährig Gelegenheit. Opernhaus und Museum sind fast täglich geöffnet, im Sommerhalbjahr von 9 – 18 Uhr und im Winterhalbjahr von 10 – 16 Uhr. Das Opernhaus kann individuell, mit der App Opernhaus Bayreuth oder im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Weitere Informationen: www.bayreuth-tourismus.de/opernhaus