Bei der 41. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees (2. bis 12. Juli 2017) in Krakau / Polen wurden die „Höhlen der ältesten Eiszeitkunst“ zum Welterbe erklärt. Dort, wo sich die Schwäbische Alb dem Alpenvorland zuneigt, fing der eiszeitliche Mensch vor 40.000 Jahren an, figürliche Darstellungen von Tieren und Menschen sowie die weltweit ersten Musikinstrumente zu erdenken und zu erschaffen. Die ältesten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente der Menschheit wurden von Archäologen in mehreren Höhlen entdeckt, im Achtal bei Schelklingen und Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) sowie im Lonetal (Alb -Donau-Kreis/Landkreis Heidenheim). Die wichtigsten Fundorte sind die Höhlen Hohle Fels, Geißenklösterle und Sirgensteinhöhle (Achtal) sowie Bocksteinhöhle, Hohlenstein und Vogelherdhöhle (Lonetal). Die ersten Darstellungen von Menschen, Tieren und Mischwesen sind Beleg für die Entstehung des modernen menschlichen Geistes, der sich in Kunst, Symbolen, Musik, Ritualen und Glaubensvorstellungen ausdrückte.
Herausragende Funde in der Region ausgestellt Zu den bekanntesten Funden, die in Museen in der Region besichtigt werden können, gehören der Löwenmensch aus dem Hohlenstein (heute im Ulmer Museum), die „Venus aus dem Hohle Fels“ (Urgeschichtliches Museum Blaubeuren), das Mammut aus dem Vogelherd (Archäopark Vogelherd Niederstotzingen) oder der Wasservogel aus dem Hohle Fels (Urgeschichtliches Museum Blaubeuren). Diese Skulpturen aus Mammutelfenbein haben ein Alter von rund 40.000 Jahren und eine Größe von vier bis sechs Zentimetern, der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel ragt mit seiner Ausnahmegröße von 31 Zentimetern aus dem Figurenkreis hervor. Die ältesten Musikinstrumente, Flöten aus Vogelknochen oder Mammutelfenbein sind im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren zu sehen, beispielsweise die Elfenbeinflöte aus dem Geißenklösterle. Highlights im UNESCO-Welterbe.
Gästeführungen (Höhlen und Präsentationsorte)
Es werden Erlebnisführungen zu den Höhlen in Ach- und Lonetal mit speziell ausgebildeten Gästeführern angeboten. Zum Führungsprogramm zählen Informationen rund um die eiszeitlichen Höhlen, die Grabungsgeschichte und die Fundstücke. Zudem werden auch steinzeitliche Techniken wie beispielsweise Feuer schlagen oder der zielgerichtete Wurf mittels einer Speerschleuder vorgeführt.
Viele originale Fundstücke können in Museen in der Region besichtigt werden. Dazu gehören die Venus aus dem Hohle Fels sowie die ältesten Musikinstrumente, Flöten aus Vogelknochen oder Mammutelfenbein (Urgeschichtliches Museum Blaubeuren, Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums), das Mammut aus dem Vogelherd (Archäopark Vogelherd Niederstotzingen) oder der Löwenmensch aus dem Hohlenstein (Museum Ulm).
Kontakt und Informationen
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren, www.urmu.de
Archäopark Vogelherd Niederstotzingen, www.archaeopark-vogelherd.de
Museum Ulm, www.museum.ulm.de
Termine:
9. September 2018 – Tag der offenen Höhle im Ach- und Lonetal Steinzeit zum Anfassen und Ausprobieren für die ganze Familie. Dabei werden Archäologie und Funde von Experten verständlich erklärt.
3. Juni 2018: Museumsfest im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren, 10 – 18 Uhr
16. September 2018: Hohle-Felsen-Fest, 12 – 17 Uhr
17. März – 9. September 2018: Sonderausstellungen im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren „Das verschwundene Leben“
22. September 2018 – 6. Januar 2019: „Verborgende Landschaften der Eiszeit“
Höhlenkonzerte im Hohle Fels
40.000 Jahre alt sind die ältesten Musikinstrumente der Menschheit. Es handelt sich um Flöte aus Tierknochen und Mammutelfenbein. Besucher können bei einem Höhlenkonzert im Hohle Fels, in welchem die Eiszeitkünstler bereits vor 40.000 Jahren musizierten, den Klängen der Musik lauschen.
– 23. Juni 2018: „MOTHER EARTH“, Höhlenkonzert mit Christoph Haas & Gästen, 19 Uhr
– 14. Juli 2018: „DRUM SPIRIT“, Höhlenkonzert mit Christoph Haas & Gästen, 19 Uhr
– 21. Juli 2018: Höhlenkonzert mit Frank Heinkel & Freunde, 19 Uhr
– 8. September 2018: Höhlenkonzert mit Ralph Gaukel „Didgeridoo und Oberton“, 17 Uhr
– 22. September 2018: „MOTHER EARTH“, Höhlenkonzert mit Christoph Haas & Gästen, 16 Uhr
– 29. September 2018: „Steinklang“, Höhlenkonzert der Musikschule
– 6. Oktober 2018: Höhlenkonzert mit Frank Heinkel & Freunde, 17 Uhr
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