Hansestadt bietet UNESCO-Welterbe, maritimes Flair und kulinarische Genüsse
Bremen ist das ideale Ziel für einen Tagesausflug – bequem mit der Bahn erreichbar und vieles lässt sich vom Hauptbahnhof entspannt zu Fuß erkunden. Die UNESCO-Welterbestätten Rathaus und Roland, die Bremer Stadtmusikanten und das historische Schnoorviertel liegen nah beieinander. Entlang der Weserpromenade Schlachte lässt sich maritimes Flair genießen. Dazu kommen kulinarische Highlights wie Weine aus dem Bremer Ratskeller, kleine Kaffeeröstereien oder handgefertigte Bonbons aus der Manufaktur. Die Kunsthalle, ein entspannter Spaziergang durch die kunstvolle Böttcherstraße oder ein Besuch zum Freimarkt oder Weihnachtsmarkt sorgen für schöne Erlebnisse. Bei einem Ausflug nach Bremen gibt es immer etwas zu entdecken – die Stadt lohnt sich zu jeder Jahreszeit! Einen Vorschlag, wie ein perfekter Tag in Bremen aussehen könnte, gibt es hier:
UNESCO-Welterbe & Stadtgeschichte hautnah
Nach der Ankunft am Bremer Hauptbahnhof bieten zwei fußläufig erreichbare Cafés ideale Möglichkeiten für einen genussvollen Start in einen erlebnisreichen Tag in der Hansestadt.
Typisch bremisch ist das Café Knigge in der Sögestraße und es liegt nur zehn Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Seit über hundert Jahren ist die Traditions-Konditorei bekannt für Kaffee und Kuchen, mit Spezialitäten wie der Kapuzinertorte oder Baumkuchen. Aber auch zu anderen Anlässen lohnt sich ein Besuch – zum Beispiel für ein genüssliches Frühstück. Eine Option ist das Knigge-Frühstück. Serviert wird unter anderem ein Brotkorb mit frisch gebackenen Brötchen aus eigener Herstellung.
Alternativ bietet sich auch das Café FARSØ an, das auch seit Ende 2024 seinen Platz in der Sögestraße gefunden hat. Es bietet ein nordisch inspiriertes Frühstückserlebnis in gemütlichem Ambiente. Die Speisekarte umfasst unter anderem Smørrebrød mit verschiedenen Belägen wie Lachs, Schinken, Büffelmozzarella und auch Avocado, Ziegenkäse oder Hummus. Für süße Vorlieben gibt es Pancakes sowie Smoothie Bowls. Das Café legt viel Wert auf frische Zubereitung und bietet auch vegane Optionen an.
Gut gesättigt und gestärkt geht’s dann weiter in die Innenstadt. Dort wartet die beeindruckende UNESCO-Welterbestätte ─ das historische Bremer Rathaus mit der Rolandstatue auf dem Marktplatz. Von den beiden Frühstückslokalen liegt diese etwa fünf Minuten zu Fuß entfernt.
Das zwischen 1405 und 1409 erbaute Bremer Rathaus ist das einzige europäische Rathaus des Spätmittelalters, das unversehrt geblieben ist. Eine Führung durch das Gebäude gibt Einblicke in die über 600-jährige Geschichte des Bremer Rathauses und zeigt unter anderem die festliche Obere Rathaushalle, die bis heute für kulturelle Veranstaltungen, politische Empfänge und feierliche Anlässe genutzt wird. Auch ein Blick in die kunstvoll verzierte Güldenkammer mit ihren ornamentalen goldenen Jugendstil-Elementen ist Teil der Besichtigung. Den Abschluss bildet der elegante Festsaal – ein stilistisch gelungener Anbau aus dem 20. Jahrhundert, der sich harmonisch in das Gesamtbild des Rathauses einfügt. Eine Führung dauert etwa eine Stunde und der Preis liegt bei 9,50 Euro für Erwachsene.
Direkt vor dem Rathaus steht eines der bekanntesten Wahrzeichen Bremens: die Rolandstatue. Errichtet im Jahr 1404, ist der Bremer Roland die älteste und größte freistehende Statue des deutschen Mittelalters – und bis heute ein stolzes Symbol für Freiheit und Marktrecht.
Auf dem Bremer Marktplatz befindet sich auch der Bremer Dom, eine über 1.200 Jahre alte Kathedrale, die mit ihrer romanisch-gotischen Architektur das Stadtbild prägt. Seine Türme sind schon von Weitem sichtbar und zählen zu den Wahrzeichen der Stadt. Direkt neben dem Rathaus stehen die berühmten Bremer Stadtmusikanten – ein beliebter Fotostopp für viele Bremen-Besuchende. Es soll Glück bringen, die Beine des Esels zu umfassen – aber Vorsicht! Wer nur ein Bein umfasst, wird sofort als Bremen-Laie enttarnt. Denn dann, so sagt man hierzulande, gibt ein Esel dem anderen die Hand.
Ein Besuch im historischen Schnoorviertel
Vom Marktplatz aus führt der Weg weiter in das verwinkelte Schnoorviertel – das älteste Quartier der Hansestadt und ein Muss für alle, die Bremen entdecken möchten. Mit seinem fast dörflichen Charme, den schmalen Gassen und kleinen, bunt aneinandergereihten Häusern gleicht es einer Kulisse aus vergangenen Jahrhunderten. Die Gassen sind teils so eng, dass man mit ausgestreckten Armen beide Seiten berühren kann
Muckelige Cafés und Restaurants laden zu norddeutschen und bremischen Spezialitäten ein.
Darüber hinaus beherbergt das Viertel einige Besonderheiten: das urige Bremer Geschichtenhaus, das historische Persönlichkeiten lebendig werden.
Für eine wohltuende Auszeit vom Trubel der Innenstadt lohnt sich ein Abstecher ins Teestübchenim Schnoor. Mit rund siebzig Sorten bietet es vermutlich das größte Tee-Sortiment in ganz Bremen – und das in Verbindung mit einer gemütlichen Gastronomie.
Das vielfältige Angebot – von Frühstück über hausgemachte Kuchen bis hin zu herzhaften und süßen warmen Speisen sowie Bremer Spezialitäten – bietet auch zur Mittagszeit eine genussvolle Auswahl, ideal für eine kleine Stärkung zwischendurch. Auf der Mittagskarte finden sich unter anderem eine samtige, vegane Erbsensuppe oder eine Spinat-Ei-Quiche mit Salatbeilage.
Kunst zum Verlieben – ein Match in der Kunsthalle Bremen
Kunst- und Kulturinteressierte kommen in Bremen ebenfalls auf ihre Kosten: Die Kunsthalle Bremen überzeugt nicht nur durch ihre vielfältige Sammlung aus unterschiedlichen Epochen, sondern auch durch ihre kreativen Ausstellungskonzepte – und liegt nur sechs Minuten zu Fuß vom Teestübchen entfernt. Seit 2023 setzt sie verstärkt auf digitale Innovationen, um den Museumsbesuch noch individueller zu gestalten. So ermöglicht die Web-App „It’s an Art Match“ ein interaktives Kunsterlebnis der besonderen Art: Ähnlich wie bei Tinder wählen Nutzer:innen durch ein Persönlichkeitsprofil ihre Favoriten aus – und erhalten daraufhin eine Auswahl von 15 Kunstwerken, die zu ihnen passen. Die App zeigt zudem an, wo sich die Werke in der Dauerausstellung befinden, und schafft so einen ganz persönlichen Rundgang durch die 2.500 Quadratmeter große Ausstellungsfläche. Für dieses innovative Konzept wurde die Kunsthalle 2023 mit dem Tourismuspreis in der Kategorie „Future Bremen“ ausgezeichnet.
Bremens maritime Meile direkt an der Weser
Von der Kunsthalle aus lässt sich ganz entspannt zur belebten Schlachte spazieren – in etwa zehn Minuten. Die Bremer Schlachte ist eine historische Uferpromenade entlang der Weser in der Altstadt. Ursprünglich im 13. Jahrhundert als Hafen angelegt, verdankt sie ihren Namen dem niederdeutschen Wort „slait“, was das Einschlagen von Uferpfählen zur Befestigung des Ufers beschreibt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Schlachte vom mittelalterlichen Hafen zum zentralen Umschlagplatz für Waren. Mit der Zeit verlor sie jedoch an Bedeutung und wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. In den späten 1990er Jahren wurde die Promenade umfassend saniert und als maritime Flaniermeile neu belebt.
Heute ist die Schlachte mit ihren Bars, Restaurants und Biergärten ein beliebter Treffpunkt – besonders in den warmen Monaten. Die direkte Lage an der Weser lädt zu einer kurzen Verschnaufpause mit Blick aufs Wasser ein. Ob ein kühles Getränk im Schatten der Bäume oder ein Kaffee mit Blick auf vorbeiziehende Schiffe – an der Schlachte lässt sich der Tag in entspannter Atmosphäre wunderbar unterbrechen und genießen.
Zwischen Glockenspiel und Bonbonduft – unterwegs in der Böttcherstraße
Nur wenige Schritte von der Schlachte entfernt befindet sich die kunstvolle Böttcherstraße – eine der bekanntesten Straßen der Hansestadt.
Sie gilt als Gesamtkunstwerk des Backsteinexpressionismus und entstand zwischen 1922 und 1931 unter der Leitung des Bremer Kaffeekaufmanns Ludwig Roselius, der den Künstler Bernhard Hoetger mit der künstlerischen Gestaltung beauftragte.
Einzigartige Bauwerke machen die Straße zu einer der Hauptattraktionen Bremens. Dazu zählt unter anderem das Haus des Glockenspiels, an dem mehrmals täglich dreißig Meißner Porzellanglocken Seemanns- und Volkslieder erklingen lassen.
Neben dem Glockenspielhaus beherbergt die Straße das Paula Modersohn-Becker Museum, das der bedeutenden Worpsweder Künstlerin gewidmet ist, sowie das Ludwig Roselius Museum mit norddeutscher Kunst vom Mittelalter bis zum Barock. Hier lässt sich auch durch ein Schaufenster der Bremer Bonbonmanufaktur beobachten, wie köstliche Bonbons in Handarbeit entstehen.
Zurück am Marktplatz: Abendessen im Bremer Ratskeller
Von der Böttcherstraße gelangt man in wenigen Schritten wieder zurück zum Bremer Marktplatz. Direkt unter dem historischen Rathaus befindet sich eine weitere Besonderheit: der Bremer Ratskeller. In seinen jahrhundertealten Gewölben ist nicht nur eine traditionelle Gaststätte untergebracht – hier wird auch der älteste Fasswein Deutschlands gelagert, ein Rüdesheimer aus dem Jahr 1653.
Der Ratskeller lädt zu einem Abendessen in ganz besonderer Umgebung ein. Auf der Speisekarte stehen norddeutsche Klassiker wie Knipp oder Labskaus, aber auch moderne Gerichte. Ergänzt wird das kulinarische Angebot durch eine erlesene Auswahl an Weinen – mit rund 650 Sorten gilt der Ratskeller als einer der bedeutendsten Weinkeller Deutschlands.
Weitere Informationen: https://www.bremen.de/tourismus