Kirchen, Klöster und Burgen gingen in Flammen auf, als im Jahr 1525 die einfache Bevölkerung gegen ihre geistliche und weltliche Herrschaft aufbegehrte. Doch wie kam es eigentlich zu diesem Aufstand? Das lässt sich in der Mitmachausstellung auf ungewöhnliche Weise nachvollziehen: Die Gäste tauchen auf einem großen begehbaren Spielbrett mit digitalen sowie analogen Spielelemente in die Zeit vor 500 Jahren ein und schlüpfen in die Rollen der damals Beteiligten.
Die Ausstellung: Spiel mit. Entscheide selbst.
In der interaktiven Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“, die die LutherMuseen in Luthers Sterbehaus in Eisleben und in Luthers Elternhaus in Mansfeld ab 31. Mai 2024 präsentieren, lässt sich auf ungewöhnliche Weise nachvollziehen, wie es zu dem Aufstand kam: Ein großes begehbares Spielbrett mit digitalen sowie analogen Spielelemente ermöglicht es den Besuchenden, in die Rollen von Bewohnerinnen und Bewohnern einer typischen mitteldeutschen Stadt um das Jahr 1525 zu schlüpfen und die Zeit unmittelbar vor dem Aufstand aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.
Die Rezeptionsgeschichte
In einem weiteren Ausstellungsteil wird den Besuchenden zudem die Vereinnahmung des Bauernkriegs in den letzten 100 Jahren bis in die jüngste Gegenwart vor Augen geführt sowie durch ausgewählte Exponate, Ton- und Videomaterial die historische Person Thomas Müntzers nähergebracht. So erzählt beispielsweise eine direkt vor Ort in Eisleben geschaffene, sieben Meter lange Pop-up-Graphic-Novel des Berliner Künstlers Sebastian Köpcke das Leben und Nachwirken des radikalen Reformators.
Begleit- und Vermittlungsprogramm
Die Mitmachausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungs- und Kulturprogramm begleitet. Vorträge, Konzerte, Film- und Theateraufführungen, Workshops, Poetry Slams und ein bunter Mittelaltermarkt ergänzen das Ausstellungserlebnis und bieten großen und kleinen Gästen auf unterschiedliche Art und Weise die Möglichkeit, in die Zeit des Bauernkriegs einzutauchen. So können sie Geschichte nicht nur erforschen und reflektieren, sondern auch die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart erkennen.
Zudem wird die Ausstellung mit einem umfangreichen Vermittlungsprogramm für Schulklassen, mit dem einzelne Themen der Ausstellung vertieft werden können, ergänzt. Die Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche sind in Eisleben für die Klassenstufen 5 bis 12 sowie Berufsschülerinnen und -schüler und in Mansfeld ab Klassenstufe 1 konzipiert. Sie regen zum Nachdenken über Gerechtigkeit, Teilhabe, Toleranz, Mitbestimmung sowie Konfliktbewältigung und -verhinderung an. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen können die Jugendlichen Kompetenzen für die Urteilsbildung und Entscheidungsfindung sowie für ein gerechtes Handeln erwerben. Anhand praktischer Übungen werden sie sich ihrer individuellen demokratischen Grundhaltung bewusst und entdecken deren Bedeutung für die Gesellschaft.