Am 5. Juni 2022, dem UNESCO-Welterbetag, lädt die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit dem Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. und allen Welterbestätten in Deutschland zu Streifzügen durch das Erbe der Menschheit ein.

Unter dem Motto „50 Jahre Welterbekonvention: Erbe erhalten – Zukunft gestalten“ rücken die Veranstaltenden am 5. Juni 2022 gemeinsam mit verschiedensten Akteuren in den 51 Welterbestätten in Deutschland die Bedeutung und die Wirkungen des weltweit bekanntesten Schutzinstruments für das Kultur- und Naturerbe in den Mittelpunkt.

Den UNESCO-Welterbetag hat die Deutschen UNESCO-Kommission 2005 gemeinsam mit dem UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. ins Leben gerufen. Seither wird er alljährlich am ersten Sonntag im Juni deutschlandweit begangen. Führungen und Vorträge, Musik und Aktionen gewähren Blicke hinter die Kulissen des Welterbes und laden zum Erkunden und Entdecken des Kultur- und Naturerbes ein. Akteure, Institutionen und Vereine aller Welterbestätten in Deutschland können sich auch 2022 wieder mit analogen und digitalen Formaten am öffentlichen Programm des UNESCO-Welterbetags beteiligen und diese bis zum 1. Mai 2022 im zentralen Veranstaltungskalender anmelden.

Das Motto: „50 Jahre Welterbekonvention“

1972 verabschiedete die Staatengemeinschaft das Übereinkommen zum Schutz des Natur- und Kulturerbes der Welt, besser bekannt als „UNESCO-Welterbekonvention“. Auslöser zur Schaffung des Übereinkommens waren nicht nur die Verluste von Kulturgütern im Zweiten Weltkrieg und der darauffolgenden Nachkriegszeit, sondern der ägyptische Assuan-Staudamm in den 1960er Jahren, dessen Bau den Tempel von Abu Simbel zu überfluten drohte. Um den Felsentempel zu zerlegen und an einer höher gelegenen Stelle wiederaufzubauen, rief die UNESCO in einer bis dahin beispiellosen Hilfsaktion zu internationaler Solidarität auf. Staaten weltweit folgten dem Aufruf und stellten 80 Millionen Dollar sowie Gerätschaften und Know-how zur Verfügung. Die Hilfsaktion machte deutlich: Ausgewählte Denkmäler, Altstädte oder Naturschutzgebiete tragen eine herausragende Bedeutung für Menschen weltweit und sollen deswegen für kommende Generationen geschützt werden. Um diese Aufgabe nationenübergreifend zu meistern, verabschiedete die UNESCO 1972 die Welterbekonvention.

Inzwischen umfasst die Welterbeliste 1.154 Stätten, 51 davon in Deutschland. 2022 feiert die UNESCO-Welterbekonvention ihr 50-jähriges Bestehen. Angesichts von Klimawandel, stetig wachsender Bevölkerungsdichte und Ressourcenverbrauch etwa durch Bauvorhaben, Landwirtschaft oder Anlagen zur Energiegewinnung, ist ihre Bedeutung heute wichtiger denn je.

Mit dem Motto „50 Jahre Welterbekonvention: Erbe erhalten – Zukunft gestalten“ wollen wir uns am UNESCO-Welterbetag 2022 gemeinsam mit allen Welterbestätten in Deutschland der Bedeutung und den Inhalten der Welterbekonvention widmen. Alle Besucherinnen und Besucher des Aktionstages sollen die Gelegenheit haben, konkret, vor Ort, an „ihrer Welterbestätte“ den Zielen und der Umsetzung dieser wichtigen UNESCO-Konvention nachzuspüren. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen – gleich ob analog oder digital – soll dabei nicht nur die Frage stehen, welche besonderen Kultur- und Naturstätten in Deutschland von der UNESCO ausgezeichnet wurden, sondern auch, was sie im Sinne der Welterbekonvention weltweit einzigartig macht. Interviews, Führungen und Mitmachaktionen können. Einblicke in die täglichen Herausforderungen der Welterbestätten bieten und zeigen, welche Aufgaben mit dem Welterbetitel verbunden sind.

Ausführliche Veranstaltungsideen und Impulse finden Veranstaltende auf der Aktionswebsite www.unesco-welterbetag.de

Aktiv werden – Vor Ort und digital
Wie schon in den vergangenen Jahren dient die Aktionswebsite auch 2022 wieder als zentraler Anlaufpunkt für Veranstaltende und Besuchende.
Vom 1. Februar bis zum 1. Mai 2022 können Veranstaltende auf der Website nicht nur Livestreams, Interviews, digitale Rundgänge oder andere virtuelle Formate aus ihren Welterbestätten einbinden, sondern ihre Aktionen auch im zentralen Veranstaltungskalender als Teil des UNESCO-Welterbetags bundesweit bewerben.

Über eine eigens für den Aktionstag geschaffene Medienwerkstatt auf dem Welterbeportal der Deutschen UNESCO-Kommission können Welterbestätten zudem personalisierte Poster und Social-Media-Bilder im offiziellen UNESCO-Welterbetag-Design erstellen, um den Aktionstag öffentlichkeitswirksam und bundesweit ebenso einheitlich wie individuell zu bewerben. Bis Januar 2022 wird die Medienwerkstatt außerdem mit weiteren Posterformaten und dem Toolkit „Öffentlichkeitsarbeit für den UNESCO-Welterbetag“ bestückt. Personalisierte Zugänge zur Aktionswebsite des UNESCO-Welterbetags sowie zum Welterbeportal erstellt die Deutsche UNESCO-Kommission auf Anfrage an welterbe@unesco.de.

Hintergrund
Aktuell zählen 1.154 UNESCO-Welterbestätten in weltweit 167 Ländern zum UNESCO-Welterbe. 51 von ihnen befinden sich in Deutschland. Vom Wattenmeer, über den Kölner Dom, die Buchenwälder der Karpaten bis hin zum Augsburger Wassermanagement-System – zusammen erzählen sie vielfältige Geschichten über das Leben, Wohnen und Arbeiten der Menschen weltweit und gewähren faszinierende Einblicke in die Entwicklung unseres Planeten. Am UNESCO-Welterbetag bieten die Welterbestätten in Deutschland ein vielseitiges Programm, das zum Erkunden und Entdecken des Kultur- und Naturerbes einlädt. Es finden Führungen und Vorträge, Musik und Aktionen vor Ort, aber auch im digitalen Raum statt. Sie rücken die Welterbestätten nicht nur als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, sondern stärken auch ihre Rolle als Vermittler der UNESCO-Ziele wie Völkerverständigung, Nachhaltigkeit und Frieden.