Im Dommuseum des UNESCO Weltkulturerbes Hildesheimer Dom wird die Dauerausstellung „Vom Mittelalter bis zur Moderne“ gezeigt.
Ausgestellt werden z.B. Grabplatten aus sieben Jahrhunderten. Monumente, von denen die ältesten sich noch bis in die Frühzeit Hildesheims datieren lassen. Gleich daneben befinden sich hochrangige Kunstwerke aus dem Domschatz, die Kernthemenkomplexe die Geschichte und Kultur des Doms und des Bistums abbilden bzw. darstellen. Als Wegweiser dient die Gegenüberstellung des predigenden Täufers Johannes und einer kleinen Bronzestatue von Thomas Lehnerer. Darüber hinaus findet man hier sechs der acht großen Wandteppiche aus dem alten Festsaal des Domkapitels, sowie die von den Auseinandersetzungen der Gegenreformation berichtenden drei Wrisbergschen Tafeln und eine von Bischof Bernward gestiftete Bibel. Im früheren Rittersaal wird die Feier der Liturgie thematisiert. Dieser wird von einem Stahlkreuz, welches sich von Wand zu Wand und von der Decke bis zum Boden erstreckt, in vier Kompartimente gliedert. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind die Reliquien und Reliquiare, weshalb das Erdgeschoss dem Themenkomplex Endlichkeit-Ewigkeit gewidmet ist. Die Frage nach dem Tod als Ende oder Übergang vergegenwärtigen die ausgestellten, aus diversen Materialien bestehenden Reliquiare. Eine besondere Bedeutung wird hier den Kunstwerken zugeschrieben, die mit den bedeutenden heiligen Hildesheimer Bischöfen Bernward und Godehard verbunden sind. Dazu zählen neben den berühmten Handschriften und Silbergussarbeiten aus den bernwardinischen Werkstätten ebenso die Textilfunde aus dem Schrein des heiligen Godehard. Im Neubau befindet sich der etwa neun Meter hohe Renaissancelettner des Doms, dessen Sandsteinreliefs in einer detailreichen und umfänglichen Szenenfolge des Alten und Neuen Testaments die Kernaussagen des christlichen Glaubens zusammenfassen. Im Untergeschoss des Neubaus stößt man auf die Wurzeln der Stadt und des Bischofssitzes in Hildesheim. Hier befinden sich die ausgegrabenen Reste der Bernwardmauer zu sehen. In diesem Bereich werden archäologische Fundstücke gezeigt, die die Geschichte von Stadt und Bistum widerspiegeln.
https://www.dommuseum-hildesheim.de/de/dauerausstellung

Sonderausstellung: Islam in Europa. 1000-1250 07.09.2022 – 12.02.2023

Die Kirchenschätze Europas und der Hildesheimer Domschatz enthalten zahlreiche Kunstwerke aus Regionen, die vom Islam geprägt sind. Auf dieser Grundlage werden in der Sonderausstellung die kulturellen Gemeinsamkeiten und Verflechtungen deutlich nachgewiesen. Von kostbaren Bergkristallgefäßen, Seidenstoffen und Elfenbeinschnitzereien bis hin zu Übersetzungen wissenschaftlicher literarischer Werke fanden viele Objekte aus den vom Islam geprägten Regionen ihren Weg nach Mitteleuropa. Diese Reise bedeutet, dass mit der Vermittlung von Wissen und Technik eine kulturelle Verflechtung herbeigeführt wurde. Über die Gebiete des heutigen Irak und Iran über Nordafrika und Spanien – die ausgestellten Objekte lassen auf eben diese Gemeinsamkeit der Kulturen zwischen den Jahren 1000 und 1250 schließen. Die Führungen werden neben der deutschen auch in der arabischen und türkischen Sprache angeboten. Im Rahmen der Sonderausstellung lädt das „Labor Gegenwart“ mittels unterschiedlicher Medien zur Vertiefung und Reflexion der gegenwärtigen Gesellschaft und Kultur ein. Das Konzept umfasst ebenfalls zahlreiche Sondertermine, darunter einen Auftritt des Stand-Up-Comedians Tan Caglar, der als Rollstuhlfahrer in seinem Programm „mit den „Fußgängern“ in seinem Leben abrechnet und in seinen Alltag blicken lässt, sowie die Vorträge „Songs of Gastarbeiter“, „Islam, Mittelalter und Gegenwart“ und „Fremde Heimat Hildesheim“.

Dauerausstellung Ägypten: Roemer- und Pelizaeus-Museum:

Eine der international bedeutsamsten Sammlungen altägyptischer Kultur befindet sich im Pelizaeus-Museum. Rund 9000 Ausstellungsstücke wie z.B. Kunstwerke, Schmuckstücke und Papyri aus den Gebieten Ägypten und Nubien repräsentieren die wichtigsten altägyptischen Epochen in einer Zeitspanne von über 4000 Jahren. Diverse Schriften geben Thematiken wie den Königskult, das tägliche Leben und altägyptischen Humor wieder. Ein weiteres Highlight stellt die Nachbildung der Sargkammer des Bürgermeisters von Theben Sen-nefer dar. Die Ausstellung ist unterteilt in drei Abschnitte. Der erste Teil befasst sich mit den Anfängen der altägyptischen Geschichte, bei der Besucher die Entwicklung der Gräber bis hin zu den Pyramiden nachvollziehen können. Im zweiten Bereich wird sich ganz dem Alltag des damaligen Lebens gewidmet. Es werden Basarstraßen zum Leben erweckt, landwirtschaftliche Modelle, sowie Werkstätten samt verschiedenen Materialien zur Herstellung von Kunstwerken vorgestellt, um ein möglichst authentisches Bild des Lebens am Nil zu schaffen. Der dritte und letzte Teil der Ausstellung umfasst den Jenseitsglauben und die damit verbundenen Bestattungsformen, welche in „Mensch“ und „Tier“ unterteilt sind. Särge, Mumienmasken und sogar ein Totenbuch auf einer Papyrusrolle lassen tief in die damaligen Vorstellungen von Tod und Leben nach dem Tod blicken.

China: Drache – Phoenix – Fledermaus
Als Erweiterung bzw. geistigen Nachfolger der Ausstellung „Chinesisches Porzellan“, stellt das Roemer- und Pelizaeus-Museum etwa 350 Porzellan- und Lackarbeiten, sowie Prunkstücke aus anderen Werkstoffen wie z.B. Jade aus. Die kostbaren Objekte sind Teil der Ohlmer-Sammlung und gewähren Einblicke in die Dekortechniken, aber auch die Vielfalt und Bedeutung der Motive. Porzellan-Werke aus Zeiten der Ming- und Qing-Dynastie vom 15. bis zum 19. Jahrhundert stellen dabei das Herz der Ausstellung dar. Mit zwei restaurierten Prunkgewändern aus dem 19. Jahrhundert sind auch für Interessenten chinesischer Textilien Exponate mit dabei, die es sich lohnt gesehen zu haben. Zusätzlich dazu werden Besucher auf eine Reise in die Vorstellungswelt des Daoismus und des chinesischen Buddhismus eingeladen.

Altamerika: Gold – Keramik – Muschelschalen
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum verfügt über eine der größten europäischen Sammlungen präkolumbischer Kunst aus dem Andenraum, in welcher sich diverse Objekte aus den vielen vorspanischen Kulturen Südamerikas befinden. Stücke aus der Kolonialzeit deuten auf eine einzigartige Verflechtung der Kulturen Europas und der Inka hin. Darüber hinaus werden Goldobjekte gezeigt, die das Geschick und Können altamerikanischer Schmiedestätten verdeutlichen.