Genau 130 Jahre nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen verbindet die neue Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte Kunst und Wissenschaft zu einer faszinierenden Erlebnislandschaft.

Die Großausstellung X-RAY. Die Macht des Röntgenblicks (9.11.2025 – 16.8.2026) ist die erste Schau überhaupt, die sich umfassend der Revolution der Röntgenstrahlen und den zahlreichen kulturellen Aspekten des Röntgenblicks widmet. Auf der Basis des weiten Spektrums der Röntgentechnik – vom ersten Röntgenbild bis hin zum aktuellsten Röntgen-Satelliten der Weltraumforschung – beleuchtet die Ausstellung insbesondere die kreativen Wechselwirkungen mit Kunst und Kulturgeschichte, Politik, Literatur und Architektur, Musik, Mode und Kino.

Die Ausstellungslandschaft vereint eine Röntgen-Kapelle von Wim Delvoye ebenso wie ein transparentes Backstein-Labyrinth von Cris Bierrenbach, einen Catwalk der Röntgen-Mode und ein Kino für X-RAY-Filme. Materialforschung und Sichttechnik finden sich ebenso wieder wie Medizin und Molekularbiologie. In 18 Kapiteln entfaltet sich ein höchst welthaltiges Panorama der Moderne und Gegenwart.

Nach der Begrüßung durch eine eigens für die Schau realisierte Graphic Novel-Bildfolge von Jens Harder zur Entdeckung und Frühzeit der Röntgentechnik treffen  die Besucher:innen auf eine Nachempfindung von Wilhelm Conrad Röntgens Forschungslabor und die blitzartigen Reaktionen weltweit in Kunst, Musik, Film, Werbung und Karikatur auf die Faszination der Röntgenstrahlen. Der maßgebliche Anteil der zweimaligen Nobelpreisträgerin Marie Curie am mobilen Einsatz der Röntgentechnik im Ersten Weltkrieg wird vorgestellt und auch der Politik und Geschichte vom Dritten Reich über die DDR zu den USA, der Sowjetunion und Südafrika ist ein großes Kapitel gewidmet.

Christoph Brech thematisiert in seinem eigens für die Gebläsehalle realisierten Werk ODEM, das dauerhaft in der Hütte bleiben wird, die konkreten Folgen der Industriearbeit. Das eigens für die Gebläsehalle realisierte Rundbogenfenster zeigt Röntgenaufnahmen von Lungen – von Menschen, die einst in und um die Völklinger Hütte gearbeitet haben. Einige zeigen Anzeichen einer Staublunge oder eines Karzinoms. Lungenflügelpaare sind ebenso einzigartig wie Fingerabdrücke – und Christoph Brech verdichtet die Zusammenhänge noch weiter, wenn er sagt: „Die Lunge ist die Gebläsehalle des Menschen.“ Das Fenster wird so zum einmaligen Hütten-Memorial: Es erinnert ebenso eindringlich wie exemplarisch an alle Menschen, die hier geatmet und gearbeitet haben.

Tipp: Im März 2026 erscheint das umfangreiche Katalogbuch zur Ausstellung. Es kann ab sofort zum Subskriptionspreis von 40 Euro vorbestellt werden.

 

Weitere Informationen: www.voelklinger-huette.org