Weimar – Während der Winter auch in Weimar Einzug hält, bieten die Welterbestätten der thüringischen Kulturstadt zur kalten Jahreszeit besondere Gelegenheiten, sich aufzuwärmen und entdeckt zu werden. Das Weimarer Welterbe ist besonders für das Erbe der beiden großen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller bekannt. Diese beiden namhaften Persönlichkeiten haben nicht nur die deutsche Literatur revolutioniert, sondern auch zwei schnucklige Wohnhäuser hinterlassen, die heute zum Weltkulturerbe zählen und zu einem Besuch einladen.

Die Dichterwohnhäuser von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller in Weimar sind bedeutende kulturelle Stätten, die eng mit der Weimarer Klassik verbunden sind. Beide Häuser sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Klassisches Weimar“ und ziehen jährlich zahlreiche Besucher*innen an.

 

Goethes Wohnhaus – ein zentraler Ort der deutschen Literaturgeschichte

Im Wohnhaus am Weimarer Frauenplan lebte Goethe von 1782 bis zu seinem Tod 1832. Hier entwickelte er viele seiner berühmtesten Werke und führte bedeutende Gespräche mit Zeitgenossen. Das Haus ist nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort, an dem die Atmosphäre des 18. und 19. Jahrhunderts lebendig wird. Die Einrichtung und die Sammlungen spiegeln Goethes Leben und Schaffen wider, einschließlich seiner umfangreichen Bibliothek und persönlicher Gegenstände.

 

Ausstellungen rund um Goethe

In der Ausstellung „Lebensfluten Tatensturm“ im Goethe-Nationalmuseum wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien. Ein kostenfreier Medienguide, die App Weimar+,  ist im Museumseintritt inbegriffen.

Goethe hat sich viel mit den Naturwissenschaften beschäftigt, auch mit der Meereskunde. Obwohl er nur das Mittelmeer kennt, hat er Meeresobjekte gesammelt und untersucht. In der Studio-Präsentation in einem Sonderraum der Dauerausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ des Goethe-Nationalmuseums werden vier seiner Meeresobjekte erstmals gezeigt: zwei Korallen, bohrmuschelzerfressenes Holz und Seepocken.

Veranstaltungen

Besucher*innen, die in den Wintermonaten Schillers Wohnhaus besuchen möchten, sollten zum einen die verkürzten Öffnungszeiten beachten und gleichzeitig an einer geführten Tour teilnehmen. Besonders beliebt sind die Stippvisiten. Jeden Donnerstag, Samstag und Sonntag führen sie in nur 30 Minuten durch das Wohnhaus und geben Interessent*innen die wichtigsten Fakten über Schiller und sein Haus mit an die Hand.

Goethes Wohnhaus digital erleben

In einem interaktiven Mitmachangebot „Goethe-Live-3D“ lädt die Klassik Stiftung Weimar Besucher*innen in Weimar ein, Goethes Wohnhaus zusätzlich virtuell zu entdecken und gemeinsam mit anderen Gästen in der virtuellen Realität zusammen zu kommen.

 

Schillers-Wohnhaus – die ganze Familie unter einem Dach

Direkt an der heutigen Schiller-Straße befindet sich Schillers Wohnhaus. Hier lebte Friedrich Schiller von 1799 bis zu seinem Tod 1805 mit seiner Familie. Außer seiner Frau Charlotte und seinen vier Kindern waren hier auch einige Bedienstete untergebracht. Schillers-Wohnhaus zeigt nicht nur das Leben des Dichters, sondern auch seine Werke und die Philosophie, die ihn prägte. Höhepunkt ist Schillers Arbeitszimmer mit weitgehend originaler Einrichtung. Direkt am Wohnhaus befindet sich das Schiller-Museum, das über die Wintermonate die Sonderausstellung „Caspar David Friedrich. Goethe und die Romantik in Weimar“ präsentiert.

Ausstellungen im Schiller-Museum

Diese Sonderausstellung im Schiller-Museum direkt neben Schillers Wohnhaus läuft vom 22. November 2024 bis zum 2. März 2025 und widmet sich dem bedeutendsten deutschen Vertreter der Romantik, Caspar David Friedrich. Die Ausstellung zeigt erstmals den Weimarer Bestand und thematisiert die Verbindung zwischen Friedrich und der Romantik, insbesondere in Bezug auf Goethe.

Die Highlights bei den Schillers

Auch in Schillers Wohnhaus haben Gäste die Möglichkeit, die persönlichen Wohnräume bei einer Stippvisite (Donnerstag, Samstag und Sonntag) zu begutachten. Durch versierte Guides werden Einblicke in das Leben der Familie Schiller gewährt und Anekdoten aus dem Leben weitergetragen.

Mitmachwerkstatt für Jedermann

In der Besucherwerkstatt „Studiolo“ in Schillers Wohnhaus können sich Kinder und Familien beim Schreiben mit Federkiel und Tinte ausprobieren und sich damit auf kreative Art und Weise den beiden Dichtern Schiller und Goethe nähern.