TRECHTINGSHAUSEN. Wie eine Perlenkette sind in den letzten Jahren zahlreiche R(h)ein-Blicke entlang des weltberühmten Stroms entstanden – besonders gestaltete Orte, die einen direkten Zugang zum Fluss ermöglichen. Nachdem bereits sechs R(h)ein-Blicke in Lorchhausen, St. Goarshausen, St. Goar, Brey, Kestert und Osterspai realisiert worden sind, konnte jetzt auch in Trechtingshausen ein R(h)ein-Blick der Öffentlichkeit übergeben werden.
Landrat Volker Boch (Rhein-Hunsrück-Kreis), Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal, übernahm gemeinsam mit Innenminister Michael Ebling und Ortsbürgermeister Herbert Palmes die angenehme Aufgabe, den besonderen Ort feierlich einzuweihen. Eine große Stahlstele mit illuminiertem Rheinlauf, eine kleine Sitzgruppe und die reizvollen Sitzstufen zum Rhein bilden ein Ensemble, das den Ort nun in besonderer Weise hervorhebt.
Zur Einweihung und gleichzeitigen Übergabe des Platzes an die Ortsgemeinde Trechtingshausen hatten sich unter anderem Landrat Jörg Denninghoff (Rhein-Lahn-Kreis) und Kreisbeigeordneter Hansjörg Bathke (Rheingau-Taunus-Kreis), beide im Vorstand des Welterbe-Zweckverbandes sowie Bürgermeister Benedikt Seemann (VG Rhein-Nahe) eingefunden. Auch zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger, Ratsmitglieder sowie Planungsbeteiligte kamen zum neuen R(h)ein-Blick, um diesen als erste genießen zu können. Ihnen allen sagte Landrat Volker Boch als Vorsitzender des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal, auf dessen Initiative die R(h)ein-Blicke entstehen, seinen herzlichen Dank für die Zusammenarbeit und die Unterstützung bei der Realisierung des Projektes.
In seiner Rede hob Boch die besondere Lage des R(h)ein-Blicks hervor: „Der Standort wurde und wird schon immer gerne von Besuchern wie auch den Bewohnern angenommen. Direkt am Rheinradweg gelegen, wird für die zahlreichen Radtouristen ein attraktiver Rastplatz mit direkter Nähe zum Rhein geschaffen.“
Das rheinland-pfälzische Innenministerium unterstützt den Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal bei der Finanzierung des R(h)ein-Blickes mit Mitteln aus dem landeseigenen Städtebauförderprogramm. Ein weiterer Teil der Finanzierung erfolgt aus einem Eigenanteil des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal. Innenminister Michael Ebling zeigte sich überzeugt, dass die Mittel des Landes für die zukünftige Entwicklung der Welterbe-Region gut investiert sind. „Der R(h)ein-Blick ist ein weiterer Mosaikstein, durch den die Aufenthaltsqualität in den Städten und Gemeinden auf dem Weg zur BUGA 2029 weiter gesteigert und die Attraktivität für Touristinnen und Touristen in der Region erhöht wird“, so Ebling.
Auf Einladung der Ortsgemeinde Trechtingshausen genossen die Gäste bei einem Glas Mittelrhein-Wein die Sitzstufen zum Rhein und den fantastischen Blick auf die Lorcher Weinberge – passend zum Zitat des Dichters Lord Byron, das am R(h)ein-Blick eingelassen ist – in dem es heißt: „Wer wünschte nicht mir Herz und Mund, ein Leben lang zu rasten hier? Kein Raum wär‘ auf dem Erdenrund, so teuer der Natur und mir“.
Stichwort R(h)ein-Blicke:
Das aus dem Kulturlandschaftsentwicklungskonzept für das Welterbe entstandene „Leuchtturmprojekt“ R(h)ein-Blicke für „Orte mit besonderer Aufenthaltsqualität, die zum Verweilen, Genießen und Erleben direkt am Rhein einladen,“ wurde 2009 im Rahmen eines durch den Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal ausgelobten Realisierungswettbewerbs geplant und entwickelt. Die Mainzer Büros Bierbaum.Aichele Landschaftsarchitekten und PGM-Architekten-Innenarchitekten setzten sich mit ihrem gemeinsamen Entwurfskonzept gegen die namhafte Konkurrenz durch. Allen Standorten gemeinsam wird die Gestaltung sein: die auf einem Plateau befestigte, weithin sichtbare Stahlstele mit dem Rheinlauf, die Gabionenwände, die Sitzgruppe und die Sitzstufen zum Fluss. Die Kosten werden aus Mitteln des Innenministeriums (Städtebauliche Erneuerung) und des Zweckverbandes getragen.