Schon als Johann Wolfgang von Goethe 1775 nach Weimar kam, hatte er Teile desFaust“ in der Tasche. Das Werk beschäftigte ihn sein Leben lang. Er verarbeitete dort das Wissen und die Fragen seiner Zeit und dichtete auf der Höhe seines literarischen Könnens. Doch wie relevant ist der „Faust“ für uns heute?

Goethes Nachlass „Faust“ ist Welterbe!

250 Jahre nach Goethes Ankunft in Weimar verwandelt sich Weimar im Themenjahr 2025 in eine Faust-Werkstatt: Ab der Walpurgisnacht erwarten Besucher*innen zahlreiche Ausstellungen, Installationen, Experimente, Debatten und Veranstaltungen rund um Goethes Meisterwerk. Dabei werden erstmals die Schätze der einzigartigen Weimarer Goethe-Sammlungen, die sich auf Faust beziehen, in eine stadtübergreifende Beziehung gesetzt und laden ein, die Weimarer Faust-Topographie zu erkunden. Goethes handschriftlicher Nachlass und somit der „Faust“ zählen seit 2001 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Ausstellungs-Highlights im Jahr 2025

Ab dem 1. Mai bis zum 1. November 2025 beschäftigt sich die Jahresausstellung im Schiller-Museum mit der heutigen Relevanz des „Faust“. Künstliche Intelligenz, das Ringen um Identität, die Krisen des Kapitalismus, Liebe und Verrat, die Kraft der Natur und die Folgen ihrer Zerstörung – all diese Punkte werden in Goethes Hauptwerk „Faust“ verhandelt und sind aktueller denn je. Die Ausstellung lädt alle ein, sich dem vieldeutigen Werk zu nähern.

Die Präsentation selten gezeigter Manuskripte zu Goethes Faust führt die Werkentstehung und Arbeitsweise des Dichters vor Augen. Sie ist vom 1. Mai bis zum 14. Dezember 2025 im Goethe- und Schiller-Archiv zu sehen. Das Goethe- und Schiller-Archiv besitzt mit Goethes handschriftlichem Nachlass die meisten Werkmanuskripte zu Faust I und Faust II.

Die Präsentation, die vom 9. Mai bis 31. Oktober im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek zu sehen ist, stellt die Vielgestaltigkeit des Mephistopheles ins Zentrum und zeigt den medialen Weg des Faust’schen Gegenspielers zur ikonischen Figur.

Ein Streifzug mit Experten durch das UNESCO-Welterbe

Abgerundet wird das Ausstellungsangebot durch Veranstaltungen an den Welterbestätten. Die „Stippvisiten“ durch Schillers und Goethes Wohnhaus, den Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek sowie durch das Wittumspalais geben innerhalb von 30 Minuten einen ersten Einblick in die Welterbestätten.

Bei einem Bedürfnis nach umfangreicheren Informationen laden Expert*innen zu klassischen Touren ein. Die 60-minütigen Touren führen durch Schloss und Park Belvedere, das Goethe- und Schiller-Archiv, wo der zum dokumentarischen Erbe ernannte handschriftliche Nachlass Goethes untergebracht ist, sowie durch exklusive Teile der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.

Weimars Welterbestätten zu Aktionstagen entdecken

Im Jahr 2025 gibt es Grund zum Feiern! Besucher*innen sind eingeladen, zu Aktionstagen spannende Ausstellungen und interaktive Angebote gemeinsam zu entdecken und in das vielfältige Welterbe Weimars einzutauchen. Ob bei der Langen Nacht der Museen oder bei den Thüringer Schlössertagen, können sich Besucher*innen auf ein buntes Programm an Live-Konzerten, Mitmach-Stationen und geführte Touren freuen. Oben drauf gibt’s Kunst und Kultur auf Welterbe-Niveau!

Alle Veranstaltungen und Ausstellungen des Jahres 2025 sind im Veranstaltungskalender der Klassik Stiftung Weimar zu finden.

Für Kinder und Familien

Gemeinsam mit Goethes Sohn August kann das ehemalige Wohnhaus der Goethes bei einer abenteuerlichen Audiotour für Kinder einfach entdeckt werden. Ein Highlight des Wohnhauses ist dabei der „Goethe-Apparat“, eine 3D-Visualisierung von Goethes Schreibtisch. Hier können die mysteriösen Schubladen des Tisches virtuell geöffnet und einzelne Gegenstände genauer unter die Lupe genommen werden.

Der Eintritt für alle Kinder unter 16 Jahren ist in den Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar kostenfrei.