Vom Herbst 2021 bis zum 1. Mai 2022 präsentiert das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim die weltweit einmalige Sonderausstellung „Seuchen – Fluch der Vergangenheit, Bedrohung der Zukunft“.

Nicht nur der Klimawandel stellt eine der größten Bedrohungen für die Menschheit dar. Auch Seuchen, die mit dem Klimawandel eng verbunden sind, stellen eine Gefahr für die Menschen und ihre Zivilisationen dar und haben diese seit jeher geprägt. Sie haben mehr Menschenleben gefordert als alle Kriege und Naturkatastrophen der Geschichte zusammen. Die dramatischen Ausbrüche in der Vergangenheit sind für immer im kulturellen Gedächtnis der Menschheit verankert – wie etwa der große Pestausbruch des 14. Jahrhunderts, die Cholera-Pandemie im 19. Jahrhundert oder die Spanischen Grippe zu Beginn des 20. Jahrhunderts. All diesen Seuchen sind viele Millionen Menschen zum Opfer gefallen.
Medizinischer Fortschritt, Meilensteine wie die Erfindung der Impfung und weitere neue Forschungen und Erkenntnisse sorgten und sorgen dafür, dass diesen Krankheiten – zumindest in den Industrieländern – Einhalt geboten werden kann. Allerdings fordern Infektionskrankheiten, gerade auch in den weniger entwickelten Ländern, auch heute noch mehrere Millionen Todesopfer. Doch auch bei uns droht die Rückkehr alter und die Einschleppung neuer, bislang auf andere Erdteile beschränkter Erreger. Der aktuelle Ausbruch von COVID-19 führt deutlich vor Augen, wie schnell sich derartige Krankheiten ausbreiten können und wie schnell ein Virus das Leben in der modernen globalisierten Welt zum Stillstand bringen und die Existenz von Millionen von Menschen bedrohen kann. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Bekämpfung von Krankheiten und Seuchen sowie die Etablierung von wirksamen Infektionsschutzmaßnahmen mit zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zählen werden.

Die Sonderausstellung „Seuchen – Fluch der Vergangenheit, Bedrohung der Zukunft“ im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim thematisiert die Natur- und Kulturgeschichte von über 30 Seuchen im Laufe der Jahrhunderte, stellt aktuelle Herausforderungen vor und präsentiert Lösungsansätze aus der modernen Medizin. In der weltweit einmaligen Sonderausstellung werden verschiedenste Medien genutzt, um die Besucher in die Vergangenheit eintauchen zu lassen oder Zeuge modernster medizinscher Entwicklungen werden zu lassen. Historische Objekte und großartige Kunstwerke, aber auch Walk-In-Areas, Nachbauten und Hologramme veranschaulichen die Entwicklung von Seuchen und den medizinischen Fortschritt.

Die große, hochgradig inszenierte Sonderausstellung geht noch bis zum 1. Mai 2022 und ist ein Kooperationsprojekt mit führenden medizinischen Einrichtungen wie der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.
Besucher können die Ausstellung alleine oder bei einer geführten Tour besuchen. Um noch mehr in die Geschichte abzutauchen, werden auch öffentliche Seuchenführungen, Reality- und Late-Night-Führungen angeboten. Anmeldung über das Roemer- und Pelizaeus-Museum unter https://www.seuchen-ausstellung.de/fuehrungen.
Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen geschlossen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 8 Euro und für Kinder 5 Euro.