Der letzte Umbau des MEERESMUSEUMs lag fast ein halbes Jahrhundert zurück. Seit November 2020 fanden deshalb auf einer Nutzfläche von 7500 Quadratmetern umfassende Modernisierungsarbeiten statt. Ziel war es, den zeitgemäßen Ansprüchen an Barrierefreiheit im gesamten Rundgang, an Energieeffizienz und Modernität gerecht zu werden. Ab 17. Juli öffnet das Museum nun wieder täglich seine Türen.

Das MEERESMUSEUM in Stralsunds Altstadt hat seit 1951 sein Domizil im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen. Es ist der älteste Standort der Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Bevor es jedoch zur musealen Nutzung kam, diente die Katharinenhalle als Waffenlager und Schule. Im Jahre 1951 zog das von Prof. Dr. Otto Dibbelt gegründete Naturkundemuseum ein. Von 1972 bis 1974 erfolgte unter der Leitung von Dr. Sonnfried Streicher eine umfassende Sanierung der Katharinenhalle, während derer auch das außergewöhnliche Stabwerk eingebaut wurde. Dadurch entstanden drei Ebenen, die es ermöglichten, umfangreiche Ausstellungen im Museum zu installieren.

Nach der jetzt durchgeführten Modernisierung erstreckt sich der neu gestaltete geräumigere Eingangsbereich vom sogenannten Forum über den überdachten Westhof mit Museumsshop bis hin zum Westportal der Kirchenhalle. Hier empfängt die imposante Inszenierung einer Jagd auf einen Sardinenschwarm die Gäste. Der nachfolgende Ausstellungsrundgang wurde komplett überarbeitet. Er widmet sich dem Ursprung und der Vielfalt des Lebens im Meer, beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Meer und zeigt Strategien für nachhaltige Fischerei auf. Luftige Vitrinenbänder ziehen sich wie Wellen über zwei Etagen. Im Obergeschoss zeichnen detailgetreu nachempfundene Lebensräume und Tiere den Weg von der Antarktis bis zur Arktis nach. Eine gut 15 Meter lange Biodiversitätswand würdigt die oft unterschätzte Artenvielfalt der wirbellosen Meerestiere wie Kraken, Quallen und Krebse. Besonders beliebte Objekte wie die Lederschildkröte „Marlene“, der fünf Meter hohe originale Korallenriffpfeiler aus dem Roten Meer und das berühmte Finnwalskelett im Chor sind weiterhin zu sehen. Der Globus aus dem ehemaligen Eingangsbereich wird nun für eine digitale Bespielung mit meereskundlichen Themen genutzt.

Das freitragende Stabwerk der oberen Ausstellungsebenen erhielt bis zu 14 Meter lange Öffnungen für die Installation von originalgroßen Modellen von Meerestieren. Der Figurenbauer Peter Ardelt aus Dresden fertigte beeindruckende Nachbildungen von Haien, Delfinen und einem Brydewal an. Das größte Modell ist mit zehn Metern Länge ein Walhai, der über anderen verschiedenen Hai-Arten unter dem Gewölbe schwebt.

Auf dem Südhof des Museumsgeländes entstand ein eindrucksvolles Großaquarium, das mit einem Fassungsvermögen von 700 000 Litern Wasser die Meeresbewohner eines Karibikriffs zeigen wird. Von dort gelangt man in den rundum erneuerten Aquarienkeller, der die Lebensräume von der Karibik über den Pazifik bis hin zum Indischen Ozean thematisiert. Den Abschluss der 31 Becken umfassenden Reise durch die tropische Unterwasserwelt bildet der Lebensraum vor den Malediven: Im 350 000 Liter Wasser fassenden Aquarium schwimmen Meeresschildkröten, die durch eine 25 Quadratmeter große Scheibe beobachtet werden können.

Weitere Informationen: www.deutsches-meeresmuseum.de